13
Aug
2010

"Heb deinen Arsch!"

Das Wetter ist im Moment bewölkt, die Temperaturen sind sehr angenehm, zum Glück keine Sauhitze mehr. Ich war gerade in meiner Tagesklinik. Um 14:30 h ist dort immer Kaffeetrinken und Kuchen oder Gebäck essen angesagt. Wieder sah ich meine alten Leidensgenossen. J. sah schlechter aus, also noch vor einer Woche. Das Gesicht wirkte nicht mehr so locker und unbeschwert. P. wirkte gestresst. Je. sagte mir, dass er dauernd versucht hatte bei mir anzurufen. Wir riefen aneinander vorbei. Er will mich Samstag sehen. Jemand sagte zu mir, dass ich vermisst wurde. Ein schönes Gefühl. Die ältere Dame lachte und meinte, dass jetzt jemand anderes Pfeffer nehmen würde. Ich benutze für alle Speisen immer Pfeffer. Ich erzählte den anderen von meinen depressiven Löchern. Es fällt schwer irgendwie ohne seine Psycho-Familie auszukommen. J. erzählte mir, dass sie im Referendiat gemobbt wurde. Das Mobbing sagte sie, hätte sicher einen Einfluss auf ihren Selbstwert gehabt, was wieder mit der psychischen Gesundheit zusammenhängt. Sie ist angestellte Lehrerin. Als Beamtin hätte sie 700 Euro Netto mehr pro Monat bekommen. Sie will das Hamburger Modell machen. In diesem Modell kann man über 3 Monate seine Arbeitsfähigkeit steigern. Mit 2 Stunden täglich beginnt man. Ansonsten bekommt man weiter Krankengeld. Also eine gute Sache für einen selbst und dem Arbeitgeber. Als Beamtin hätte sie dieses Modell allerdings 18 Monate machen können, was ziemlich unfair ist, wenn es so einen großen Unterschied zwischen Angestellten und Beamten in den Privilegien gibt. In den nächsten Jahren wird auch auf Deutschland eine Kostenlawine zukommen, was die Pensionen angeht. Mittlerweile reden die ja schon von der Rente mit 70.
Ansonsten gehts mir im Moment wieder gut. Gestern besuchte mich ein Freund. Er schaute sich meine gemalten Bilder an, die er ausdruckstark und gut findet. Man kann saugut mit ihm scherzen, aber auch super cool ernst reden. Ich schrieb wie schwer es mir fällt meinen Arsch zu heben. Dann schrieb er mir einen Zettel "Roman, heb deinen Arsch!" Den befestigten wir an meinen Hauseingang, wo ich es sofort sehe. Das Motto habe ich heute Nacht umgesetzt, da ich gejoggt bin, was mir psychisch immer gut tut. Wir lachten, aßen unser Cappucino-Eis. Dann tranken wir noch Schweppes. Er leihte mir Geld, da es mir im Moment finanziell beschissen geht. Von dem Geld kaufte ich mein Bahnticket, da ich nächste Woche abreise. Montag will ich noch ein simlockfreies Handy kaufen, damit ich wieder erreichbar bin. Dienstag und Donnerstag habe ich mit meinen Betreuer aufgeräumt. Ich muss ja alles auf Vordermann bringen. Am Dienstag bemerkte er schon wie meine Wohnung unordentlicher wurde. Zwei Tage keine Tagesklinik und schon hat man mehr Zeit zum verwahrlosen. Bei allen psychisch Kranken ist die Tagesstruktur das A und O. Ohne die rutscht man sofort in ein Loch. An meinen Betreuer mag ich immer die Regelmässigkeit, in der er mich besucht und das er immer ein offenes Ohr für meine Probleme hat. Auch mag ich seine ruhige einfühlsame Art. Sowas findet man selten. Er will auch in der psychologischen Gemeinschaftspraxis seiner Ehefrau meine Bilder ausstellen. Find ich klasse! So langsam kann ich meine Träume in die Realität umsetzen. Naja will ja nicht 100 Jahre davon reden, dass ich meine Bilder ausstellen will. Irgendwann muss mans tun! Dienstag hatte ich mit meinen Betreuer Geocaching gemacht. Im Wald suchten wir nach einem Schatz. Die Koordinaten des Schatzes kann man unter http://geocaching.de abrufen. Mit Hilfe eines GPS-Empfängers kann man sich zum Schatz lotsen lassen. Auf dem Empfänger sieht man, in welcher Richtung man suchen muss und wieviel Meter man davon entfernt ist. Im Wald unter einem Baum fand ich ein paar Bücher und ein Logbuch, wo man angibt, dass man den Schatz gefunden hat. Dann vergräbt man sein Schätzchen für die die nächsten Schatzsucher. In meiner Phantasie stellte ich mir vor, dass eine wunderschönes Playboy-Häschen unter dem alten Baumstumpf liegen würde. Die Realität sah anders aus.
So eine Schatzsuche kann auch ohne Playboyhäschen spannend sein. Man muss darauf achten, dass keine anderen in der Nähe sind, die den Schatz klauen. Also eine richtige Top-Secret-Mission. Und wann kann man solche Abenteuer heute schon erleben?

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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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