Ein sehr lesenswertes Interview zur Depression:
http://mt-online.de/lokales/regionales/3372661_Haben_Sie_Mut_zum_Mittelmass.html
In diesem Interview gehts auch um die unterdrückte mörderische Wut, die viele Depressive mit der Depression deckeln, um nicht Amok zu laufen wie z. B. der Amokläufer in Winnenden.
Ich kenne diese Wut sehr gut und sie taucht alle Jubelmonate auf und da will ich mir nicht mehr alles bieten und gefallen lassen.
Manchmal habe ich Angst vor meiner Wut.
Kontakt: depris (at) web.de
deprifrei-leben - 8. Feb, 21:52
Ich habe eine Menge passive Freunde, die ich mit anrufen aktivieren muss, sowas nervt mich. Ich bin auch nicht immer der aktivste, allein aus dem Grund, weil ich gelegentlich unter Depressionen leide.
Danii meinte, dass sie nicht genug Geld zum telefonieren hätte, um sich bei mir melden zu können. Sie bekommt Bafög, aber mein Hartz4 ist auch nicht mehr. Nur so ne blöde Ausrede. Genauso wie diese Ausrede, dass sie zuviel Stress hätte sich bei mir zu melden. Gut sie macht eine Ausbildung zur Erzieherin, aber komischerweise textet sie öfters Kurznachrichten (ähnlich wie Twitter, nur das sie Freunde sehen) über das soziale Netzwerk und dann hat sie nicht mal Zeit mir ne kurze Nachricht zu schreiben, um zu fragen wie es mir geht??
Sowas geht nicht in mein Kopf rein.
Wenn ich sie anrufe, überlegt sie ständig, wann ihr das Treffen passt, manchmal muss ich noch mal anrufen, das erinnert mich immer an eine Prinzessin, die ständig gebeten werden will. Was ihre Bedürfnisse sind, da scheint sie klare Grenzen zu kennen, nur meine Bedürfnisse übersieht sie dabei.
Sie ist immer sehr nett und freut mich zu hören, aber diese Enttäuschung, dass sie nie von selbst in die Gänge kommt, um die Freundschaft am Leben zu halten, dass verletzt mich schon.
Wenn ich bei ihr bin, sehe ich meistens die Freundin, die mit anderen was trinkt und oberflächiges Zeug labert, aber selten sehe ich die andere Danii, die tiefgründig ist.
Sehr schade.
Ich glaube, wenn jemand sich nicht von selbst meldet, dann zweifle ich immer die Freundschaft an, weil derjenige sich gewiss nicht melden wird, wenn ich mal mich nicht melden würde.
Im Prinzip wiederholt sich das Problem, ich habe bestimmt schon in einem früheren Blogbeitrag über diese passiven Freundschaften berichtet.
Manchmal fürchte ich, dass diese Passivität ein Symptom dieser Welt geworden ist, die immer schelllebiger und oberflächlicher wird.
Aber vielleicht habe ich auch als Arbeitsloser zuviel Zeit, um mich über die Oberflächlichkeit dieser Welt aufzuregen.
Wer sich zu Tode arbeitet, hat einfach keine Zeit zu leben. Vielleicht sollte ich ein Workahaholic werden.
Dann bringen mich nicht meine Depressionen um, sondern die Arbeit.
Als Lohnsklave findet man heute sicher genug Betätigungsfelder, um in prekären Beschäftigungslagen sich kaputt zu schuften.
Das Einzige, was mich von diesem Leben abhält ist meine Depression.
Scheint, als sei ich in einem Teufelskreis gefangen.
Kontakt: depris (at) web.de
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deprifrei-leben - 8. Feb, 20:47