In einer aktuellen Emnid-Umfrage im Auftrag des Nachrichtensenders N-tv sagen 89 Prozent der Deutschen, dass das Thema Depression vom Umfeld der Kranken nicht ernst genommen wird.
Diese Aussage würde sich auch mit meiner eigenen persönlichen Erfahrung übereinstimmen.
Das Einzige was ich mich frage, ob die Befragten selbst diese Erkrankung ernst nehmen würden, wenn sie in ihrem Umfeld so jemanden wie mich kennenlernen würden.
Kontakt: depris (at) web.de
deprifrei-leben - 13. Nov, 21:32
Leider konnte meine Emailadresse deprifrei (at) web.de über einige Tage keine Emails empfangen, weil das Postfach voll war. Jetzt habe ich viele alte Spams gelöscht und jetzt kann man mir wieder schreiben.
Ich freue mich auf neue Mails und eventuell auf neue Bekanntschaften, gerne aus NRW.
Ps. Ich will mich noch bei Kayla für ihr wunderbares Gedicht zur Liebe bedanken und ich werde dir noch antworten.
deprifrei-leben - 13. Nov, 19:51
Ich glaube, dass der Fall Robert Enke eine depressive Verstimmung in mir ausgelöst hat. Oder vielleicht war die Beschäftigung mit dieser tragischen Person auch der letzte Auslöser, um sich seelisch scheisse zu fühlen.
Ich bin zu sensibel, ich fühle zu stark mit und das kann mich nach unten reissen.
Es wäre besser, wenn ich mehr Distanz zu so tragischen Dingen halten würde und mich nicht davon so fertig machen lassen würde.
Dieser tolle Torhüter war ja kein Bekannter, kein Freund oder ein Verwandter.
Aber die Medien machen aus einer fast unbekannten Persönlichkeit einen Bekannten, einen Freund oder Verwandten.
Das Leben eines Prominenten wird wie unter einer Lupe vergrössert und vergrössert, bis alle anderen Dinge überlagert werden.
Ich denke nur an den Superstar Michael Jackson, der in diesem Jahr unter mysteriösen Umständen verstarb.
Wieviele Wochen das Thema die Medien beschäftigt hat, bis jedes Detail aus seinem Leben ausgeschlachtet und analysiert wurde.
Diese vielleicht fragwürdige Entwicklung hat seit dem Tod der Königin der Herzen (Prinzessin Diana) 1997 eingesetzt.
Menschen werden nach ihrem Tode zu Helden erklärt, die man an Stelle von Heiligen verehrt.
Die Trauer wird zum Superhype aufgeblasen.
Von all diesen Bildern zu diesem Welt-Fussballer habe ich nur noch Kopfschmerzen, ich fühle mich medial überreitzt.
Die Medien filtern heute immer weniger, sondern sie hauen auf die Kacke, um besonders viel Auflage zu verkaufen oder Zuschauer an der Glotze oder im Internet zu gewinnen.
Ich frage mich ehrlich gesagt, was nach der Beerdigung von Robert Enkes Vermächnis übrigbleibt.
Ob die Menschen die Auswirkungen der Leistungsgesellschaft dauerhaft einzudämmen versuchen oder ob das Thema Depression nach all den Schlagzeilen wieder unter dem Teppich gekehrt wird.
Ob ich als Depressiver auch in Zukunft gegen eine Mauer aus Unverständnis und Schuldzuweisung für mein depressives Schicksal leben muss oder ob die Menschen mir mehr Hilfe und Respekt geben und zeigen werden.
Dieser Medienhype hat nur dann eine Berechtigung, wenn gesellschaftlich ein Umdenken zum Thema der psychischen Erkrankungen wie Zwangserkrankungen, Borderline, Depressionen... einsetzt.
Alles andere wäre nur eine Ausnutzung von Robert Enkes Schicksal, um Profit machen zu können.
Nichts verkauft sich so gut wie eine schlechte Nachricht.
Kontakt: deprifrei (at) web.de
deprifrei-leben - 13. Nov, 18:43