Heute morgen weckte mich mein Freund Baran, indem er mich anrief. Um 6:20 hopselte ich aus dem Bett. Ich trank meine Buttermilch und fuhr zu meinem Ein-Euro-Arbeitsplatz.
10 Leute waren um 8 Uhr morgens dort, das Alter ist sehr unterschiedlich, manche trugen Tättoos, die so schlecht gemacht waren, dass sie nur aus dem Gefängnis sein können.
Eine Dame erzählte uns, auf was wir achten müssen.
Wenn ich ein Tag fehle direkt anrufen, spätestens am dritten Tag muss ein ärztliches Attest her.
Arbeitsverweigerer werden mit 30 Prozent Kürzung der Arbeitlosengeld 2 Leistung belohnt. Sowas nennt man ja "fördern und fordern."
Irgendeiner meinte mal, dass die Ein-Euro-Jobs nichts anderes als Zwangsarbeit wären. Manche der Teilnehmer wurden zu diesem Job im Gegensatz zu mir gezwungen.
Zwangsarbeit ist arg übertrieben, mit einem ärztlichen Attest ist man aus der Nummer raus, irgendein Weg findet sich immer, aber von diesen Zwangsmaßnahmen halte ich auch nicht viel.
Dann wurde über Arbeitsschutz geredet z. B. bekommen wir sehr stabile schwere Schuhe und Malerkleidung.
Manche bekommen auch Schutzbrillen, wenn sie schweißen.
Dann wurde er gesagt, dass man seine Wasserflaschen nicht unbeaufsichtigt lassen sollte, weil Spassvögel sie schon mit ätzenden Flüssigkeiten gefüllt hätten.
Da wurde mir etwas anderes, denn welcher Vollidiot kommt auf so eine Idee?
Das ist schwere Körperverletzung!
Nach 2 Stunden war der Spass vorbei und wir durften nach Hause gehen, aber morgen fängt der Ernst des Arbeitslebens an.
Ich bin total müde, hab viel zu wenig gepennt, aber irgendwie stolz, dass ich mich aus dem Bett gequällt habe, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.
Ich hoffe die neue Herausforderung und das Arbeiten mit den Leuten wird mir helfen, die Depression zu vermindern.

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