Leider sind von 10 Emails die ich erhalte, gewiss 9 Spams und somit Müll.
Vielleicht will mich jemand mit einer Mail beglücken, die nicht wie Müll stinkt, sondern mein Herz erwärmt.
Kontakt: deprifrei@web.de
deprifrei-leben - 22. Aug, 23:16
Von 20:30 bis 1:00 h war ich auf einer Abschiedsparty, da ein Buddhist in Maastricht Jazz studieren wird.
Es gab viel zu essen, mein bester Freund Sebastian war auch auf der Party und viele andere, die ich irgendwann auf buddhistischen Versammlungen kennenlernte.
Es wurde viel musiziert, Kontrabass und Gesangsstimme kamen zum Einsatz und manche Trommel heizte den Raum auf.
Hmm die Stimmung die Musiker verbreiten, ist eine ganz andere, als wenn Konservenmusik aus einer HiFi-Anlage tönt.
Ich fühle mich dann wohliger.
Zu essen gab es auch reichlich, zum Glück gab es keine Chips, Hamburger und Colas.
Heute zeigte die Waage 600 Gramm weniger, obwohl ich auf der Party Salate und anderes in mich reingestopft hatte.
Ich sprach mit einer Jazz-Sängerin die Gesang studierte, aber leider war sie vergeben.
Dann lernte ich jemanden kennen, der Malerei studiert hatte und wir unterhielten uns über das Malen.
Meine Bilder gefielen ihm, aber er meinte es fehlte ihnen der letzte Schlif.
Er sah sie übers Internet.
Dann kam seine heisse Freundin, die wie eine kleine Spanierin aussieht, aber in Wirklichkeit Halbpalästinenserin und Halbdeutsche ist.
Immer lächelte sie süss, als wäre sie einer seiner Bilder die den Raum einer Galerie schmücken würden.
Immer berührten sie sich einander. Mir lief das Wasser im Mund zusammen und wie gerne wäre ich an seiner Stelle gewesen, um sie zu kosten.
Aber als Mensch ohne Beziehungserfahrung vertrieb ich schnell meine Begierden und konzentrierte mich auf die Gespräche, um die Menschen um mich herum zum Lachen zu bringen.
Ich trank Bier.
Der Alkohol vertrieb alle dunklen Wolken und ich fühlte mich frei von aller Schwere, die mich an diesem Tag gepeinigt hatte.
Ich führte lockere Gespräche, lachte viel und dachte nicht mehr über Depressionen nach, die sonst mein Leben auf Trab halten.
Depris haben ist wie ein 24 Stunden Job, leider kennen sie keinen Urlaub, Wochenarbeitszeit, sondern sind in ihrer schlimmsten Intensität ein 365 Tage Dauergast, den man am liebsten der Tür verweisen würde.
Zum Glück war ich auf der Party willkommen. Niki hatte mich angerufen, ob ich komme. Sowas baut immer auf, da langsam meine sozialen Kontakte an Tiefe zunehmen.
Ich habe immer weniger das Gefühl, dass ich den Menschen nachlaufe, sondern die Menschen kommen auf mich zu.
Ich war sehr überrascht als ich vor 6 Wochen in der Psychiatrie soviele Besuche von buddhistischen Menschen bekam, die ich nur flüchtig kannte.
Das baute mich sehr stark auf.
Auch der japanische Buddhist dem ich mein Bild verkaufte besuchte mich.
Wir führten damals ein schönes Gespräch im Park der Klinik.
Ich sagte ihm, seitdem die Freundschaft mit Sebastian tiefer und ehrlicher geworden ist, dass ich an Freundschaft wieder glauben kann.
Mir kamen da die Tränen, weil er einfach ein besonderer Mensch in meinem Leben ist.
Diese Gefühle der Verlorenheit und Einsamkeit sind seitdem viel weniger geworden.
In diesen glücksehligen Momenten des Jazzgesangs der blonden Frau dachte ich an diese Augenblicke in der Klinik zurück.
Charlotte das kleine Rastafräulein lud mich zum Frühstück morgen ein und dann gehen wir zum Straßenfest.
Irgendwann erlosch die Musik und ich fuhr mit dem Zug nach Hause.
Glück durchströmte meinen Körper und für solche Momente lohnt sich das Leben, trotz dem vielen Leid den ich in meinem Leben verspüren musste.
Kontakt: deprifrei@web.de
deprifrei-leben - 22. Aug, 21:01