Stimmungsschwankungen
In den letzten Tagen hatte ich Stimmungsschwankungen gehabt, von depressiv bis normal. Ich versuche immer dagegen anzukämpfen.
Sonntag war ich wieder bei meiner Selbsthilfegruppe für Depressive. So ein Treffen verläuft zum Glück nicht so depressiv ab wie sich ein Normalo so etwas vorstellt. Es wird viel gelacht und auch ernste Dinge angesprochen, wenn etwas auf der Seele liegt.
Ich mag die Gesprächsmischung in meiner Gruppe, sie harmoniert sehr gut.
In meiner Gruppe ist auch eine angehende Journalistin, die die Krankheit anscheinend gut im Griff bekommen hat.
Sie betonte auch, dass es wichtig ist normale Freunde zu haben, um ein gesundes Leben zu führen.
Sie meinte, dass der überwiegende Teil der Journalistikstudenten einen Schaden haben und dauernd davon reden, bei welchen geilen Magazin sie ein Praktikum gemacht haben.
Ansonsten hatten wir auch noch besprochen, was für gemeinsame Freizeitveranstalungen wir machen könnten. Es ging um einen Ausflug am Möhnesee oder ein gemeinsamer Spieleabend.
Wir tranken währenddessen viel Kaffee und aßen Kuchen aus dem Supermarkt, der dank seiner künstlichen Geschmacksverstärkern wunderbar mundete.
An dem Tag vergaß ich wieder meine Depressionen und meine Einsamkeit und verliess den Ort des Treffens mit einer positiven Grundstimmung. Es hilft, wenn dir jemand zuhört, deine Probleme wichtig nimmt und es andere gibt, die auch diese Dunkelheit und diese Krankheit Depression aus eigener Erfahrung kennen und dir ohne Vorurteile begegnen.
Später kam ich mit einem anderen Selbsthilfegruppenteilnehmer im Gespräch. Ich erzählte ihn, dass ich eine Umschulung in einem Berufsförderungswerk machen will und er riet mir von dem einen ab, da dort ein Nazi sein Unwesen treiben würde und vorallem ausländische Teilnehmer runterbuttern würde.
Mir wurde ehrlich gesagt schlecht und ich dachte darüber nach, dass ich in der Stadt meine Umschulung mache, wo auch meine Selbsthilfegruppe ist.
Jetzt bin ich verunsichert.
Ansonsten hatte ich meine Depri-Mutter besucht, mit der ich mich wieder über Pillepatz gestritten hatte.
Sie fand meinen neuen Hut einfach nur lächerlich und grinste sich einen ab. Dieses Wort lächerlich drückt ja schon ihre Verachtung sehr gut aus.
Mit meiner Betreuerin habe ich gestern meine Wohnung aufgeräumt, die wieder drohte ins Chaos zu versinken, da ich in der letzten Zeit durch die Depression geschwächt war.
Aber jetzt sieht alles wieder schön aus.
Ich erzählte zufrieden meiner Mutter von meiner ordentlichen Wohnung, aber sobald ich ihr erzähle, dass ich mit meiner Betreuerin aufgeräumt habe, schätzt sie meine Aufräumleistung nicht. Wieder ein Stich ins Herz.
Gestern war ich wieder bei den Buddhisten und habe dort meditiert und später gesungen. Wir haben auch einige Gesangsübungen gemacht. Das Singen hat mir gut geholfen, von meinem Ballast loszukommen.
Auch hatte ich was vorgelesen, aus einer täglichen buddhistischen Führung. Viele fanden meine Stimme sehr gut und meinten, dass ich sehr gut im Radio arbeiten könnte.
Heute ist Mittwoch und ich habe meine Tagesstätte abgesagt und eine Darmerkrankung vorgeschoben, da ich ehrlicherweise diese ganzen psychisch kranken Menschen nicht mehr sehen kann, die das Lachen verloren haben.
Einer meiner Selbsthilfegruppenteilnehmer meinte, dass man mit solchen Leuten nur über das Wetter und ihre Medikamente reden könnte. Leider hat er mit dieser Aussage recht. Die meisten reden nur darüber, was für Medikamente sie nehmen, für mich ist das Thema nicht besonders interessant.
Außer der Tagesstätte haben sie kein Leben.
Manche Mitarbeiter behandeln manche der Tagesstättenteilnehmer wie kleine Kinder.
Wenn du krank bist, werden dir die 80 Cent pro Stunde abgezogen. Im besten Fall kommt man am Ende des Monats auf 25 € Arbeitsprämie. Aber warum wird den Mitarbeitern nicht der Lohn gekürzt, wenn sie krank sind?
Kranke haben keine Lobby.
Im Moment sitze ich in meinem Internetcafe, geniesse die Sonne und trinke den bitteren Kaffee, der mich gleich auf die Toilette rennen lässt.
Ich flirte seit einiger Zeit mit einer irakischen Studentin, die hier ein bisschen Geld verdient.
Irgendwie traue ich mich noch nicht, sie zu fragen, ob ich ihre Handynummer haben kann oder ob sie Lust hätte mit mir ins Cafe zu gehen.
In der letzten Zeit habe ich mit insgesamt 3 Frauen geflirtet und alle haben in Internetcafes gearbeitet.
Mein Interesse an Singlebörsen und Internet hat ziemlich nachgelassen.
Ich frage mich manchmal, was mich jahrelang daran fasziniert hat, irgendwelche Frauen im Internet anzumachen und ihnen Komplimente über ihre Schönheit zu machen.
Eine Frau live zu sehen und zu merken wie sie lächelt, wenn ich ihr ein Kompliment mache, ist doch viel schöner und aufbauender.
Kontakt: deprifrei@web.de
Sonntag war ich wieder bei meiner Selbsthilfegruppe für Depressive. So ein Treffen verläuft zum Glück nicht so depressiv ab wie sich ein Normalo so etwas vorstellt. Es wird viel gelacht und auch ernste Dinge angesprochen, wenn etwas auf der Seele liegt.
Ich mag die Gesprächsmischung in meiner Gruppe, sie harmoniert sehr gut.
In meiner Gruppe ist auch eine angehende Journalistin, die die Krankheit anscheinend gut im Griff bekommen hat.
Sie betonte auch, dass es wichtig ist normale Freunde zu haben, um ein gesundes Leben zu führen.
Sie meinte, dass der überwiegende Teil der Journalistikstudenten einen Schaden haben und dauernd davon reden, bei welchen geilen Magazin sie ein Praktikum gemacht haben.
Ansonsten hatten wir auch noch besprochen, was für gemeinsame Freizeitveranstalungen wir machen könnten. Es ging um einen Ausflug am Möhnesee oder ein gemeinsamer Spieleabend.
Wir tranken währenddessen viel Kaffee und aßen Kuchen aus dem Supermarkt, der dank seiner künstlichen Geschmacksverstärkern wunderbar mundete.
An dem Tag vergaß ich wieder meine Depressionen und meine Einsamkeit und verliess den Ort des Treffens mit einer positiven Grundstimmung. Es hilft, wenn dir jemand zuhört, deine Probleme wichtig nimmt und es andere gibt, die auch diese Dunkelheit und diese Krankheit Depression aus eigener Erfahrung kennen und dir ohne Vorurteile begegnen.
Später kam ich mit einem anderen Selbsthilfegruppenteilnehmer im Gespräch. Ich erzählte ihn, dass ich eine Umschulung in einem Berufsförderungswerk machen will und er riet mir von dem einen ab, da dort ein Nazi sein Unwesen treiben würde und vorallem ausländische Teilnehmer runterbuttern würde.
Mir wurde ehrlich gesagt schlecht und ich dachte darüber nach, dass ich in der Stadt meine Umschulung mache, wo auch meine Selbsthilfegruppe ist.
Jetzt bin ich verunsichert.
Ansonsten hatte ich meine Depri-Mutter besucht, mit der ich mich wieder über Pillepatz gestritten hatte.
Sie fand meinen neuen Hut einfach nur lächerlich und grinste sich einen ab. Dieses Wort lächerlich drückt ja schon ihre Verachtung sehr gut aus.
Mit meiner Betreuerin habe ich gestern meine Wohnung aufgeräumt, die wieder drohte ins Chaos zu versinken, da ich in der letzten Zeit durch die Depression geschwächt war.
Aber jetzt sieht alles wieder schön aus.
Ich erzählte zufrieden meiner Mutter von meiner ordentlichen Wohnung, aber sobald ich ihr erzähle, dass ich mit meiner Betreuerin aufgeräumt habe, schätzt sie meine Aufräumleistung nicht. Wieder ein Stich ins Herz.
Gestern war ich wieder bei den Buddhisten und habe dort meditiert und später gesungen. Wir haben auch einige Gesangsübungen gemacht. Das Singen hat mir gut geholfen, von meinem Ballast loszukommen.
Auch hatte ich was vorgelesen, aus einer täglichen buddhistischen Führung. Viele fanden meine Stimme sehr gut und meinten, dass ich sehr gut im Radio arbeiten könnte.
Heute ist Mittwoch und ich habe meine Tagesstätte abgesagt und eine Darmerkrankung vorgeschoben, da ich ehrlicherweise diese ganzen psychisch kranken Menschen nicht mehr sehen kann, die das Lachen verloren haben.
Einer meiner Selbsthilfegruppenteilnehmer meinte, dass man mit solchen Leuten nur über das Wetter und ihre Medikamente reden könnte. Leider hat er mit dieser Aussage recht. Die meisten reden nur darüber, was für Medikamente sie nehmen, für mich ist das Thema nicht besonders interessant.
Außer der Tagesstätte haben sie kein Leben.
Manche Mitarbeiter behandeln manche der Tagesstättenteilnehmer wie kleine Kinder.
Wenn du krank bist, werden dir die 80 Cent pro Stunde abgezogen. Im besten Fall kommt man am Ende des Monats auf 25 € Arbeitsprämie. Aber warum wird den Mitarbeitern nicht der Lohn gekürzt, wenn sie krank sind?
Kranke haben keine Lobby.
Im Moment sitze ich in meinem Internetcafe, geniesse die Sonne und trinke den bitteren Kaffee, der mich gleich auf die Toilette rennen lässt.
Ich flirte seit einiger Zeit mit einer irakischen Studentin, die hier ein bisschen Geld verdient.
Irgendwie traue ich mich noch nicht, sie zu fragen, ob ich ihre Handynummer haben kann oder ob sie Lust hätte mit mir ins Cafe zu gehen.
In der letzten Zeit habe ich mit insgesamt 3 Frauen geflirtet und alle haben in Internetcafes gearbeitet.
Mein Interesse an Singlebörsen und Internet hat ziemlich nachgelassen.
Ich frage mich manchmal, was mich jahrelang daran fasziniert hat, irgendwelche Frauen im Internet anzumachen und ihnen Komplimente über ihre Schönheit zu machen.
Eine Frau live zu sehen und zu merken wie sie lächelt, wenn ich ihr ein Kompliment mache, ist doch viel schöner und aufbauender.
Kontakt: deprifrei@web.de
deprifrei-leben - 8. Apr, 11:58