7
Mrz
2009

Bin echt bedient

Heute hatte ich fast 1,5 Stunden auf S. gewartet, die ich aus meinem Depri-Blog kenne. Sie ist junggebliebene 40 und eine große 177 Frau.
Auf große Frauen stehe ich, ich bin 181 groß.
In den letzten Tagen hatten wir viel telefoniert und sie erzählte mir über ihr Leid mit ihrer Depression und ich versuchte ihr Tipps zu geben wie sie Hilfe holen könnte und wie sie nicht in ihren negativen Gedankenwelt stecken bleibt.
Sie erzählte mir, dass das Trevilor nicht wirkt und ich machte ihr klar, dass sie manchmal mehrere Antidepressivas ausprobieren muss, um das Geeignete zu finden.
Genau Dasselbe meinte ich auch mit den Kliniken, manchmal sind zwei, drei Kliniken scheisse, aber die vierte ist die Richtige.
Leider haben Depressive oft nicht die Kraft, sich Hilfe zu holen und geben beim ersten scheitern zu schnell auf, so erging es mir ja auch.
Auch ist es nicht leicht einen Depressiven klar zu machen, dass er nur die Macht hat, aus seiner Sch... rauszukommen, auch wenn er sich Hilfe holt, um diese Krankheit zu bewältigen.
Alleine ist es fast unmöglich aus einer schweren Depression rauszukommen, da müssen Freunde und Angehörige den Erkrankten Mut zusprechen, dass er professionelle psychologische Hilfe sucht.
Gutgemeinte Sprüche wie "Reiss dich zusammen" verschlimmern die Lage nur.
Ich wollte S. bei der Hand nehmen, um ihr zu helfen, dass sie den Weg aus ihren Problemen findet, irgendwie kann ich es nicht ertragen, wenn Menschen leiden.
Ich will immer helfen und ich fand sie auch sehr nett und humorvoll und ich dachte ein Mensch der noch lachen kann, der hat auch noch die Kraft aus seiner Kacke rauszukommen.
Da ist noch nicht alles verloren.
Ich spreche aus Erfahrung.
Ich mochte sie sehr.

Heute wollten wir uns um 22 Uhr vor dem McDonald treffen. Sogar meine Wohnung räumte ich auf und vorallem mein WC-Raum säuberte ich, damit jeder dort gerne kackt, ohne sich dabei schlecht zu fühlen.
Ich duschte mich und besprühte mich mit einem Deo, um frühlingshaft zu riechen.

Rückblende: Nachmittags rief sie mich an, dass sie zu lange geschlafen hätte. Wir hatten fast 3 Stunden bis gegen 5 Uhr morgens telefoniert, wir konnten ernsthaft, aber auch humorvoll reden.
Gegen 19.20 h schrieb ich ihr eine SMS, dass sie bestimmt nicht kommt und wenn sie nicht kommt, werde ich ihr gewiss nicht den Kopf abreissen wie ich in meiner Kurzmitteilung schrieb.
Manche Frauen kriegen vor einem Internettreffen kalte Füße, aber dann will ich auch eine ehrliche SMS bekommen, damit ich nicht doof dastehe.
Sie rief mich an und versicherte mir, dass sie bestimmt kommt und sie gerade im Internetcafe nach einer Zugverbindung von Köln aus sucht, um dann zu mir zu fahren.
Sie sagte mir, dass sie um 22 Uhr da sein wird.
Ich freute mich.

Wie ich doof im Hauptbahnhof auf sie wartete:

Dann stand ich am McDoof am Hauptbahnhof und wartete wie ein Doofer und sie kam nicht und kam nicht.
Ich sendete ihr eine SMS, aber die blieb unbeantwortet.
Ich rief an, aber meistens ging ihre Handy-Mailbox an, wo eine energische und nette Stimme einen begrüßte.
Von der Bundespolizei im Hauptbahnhof wurde ich zum ersten Mal in meinem Leben kontrolliert.
Der Beamte versicherte mir, dass das nur Routinekontrollen seien, natürlich stand ich auf keiner Fahnduungsliste.
Er überpüfte meinen Personausweis und wünschte mir einen schönen Abend.
Früher beobachtete ich die Bundespolizei oft dabei wie sie arabisch und türkisch Aussehende Menschen kontrollierten.
Das nannte ich Rassismus, aber heute gibt es auch deutsche islamische Terroristen und auch so ein harmlos aussehender milchbubiger Typ wie ich kann ein Terrorist sein.
Wenige Meter weiter war auch die Türe der Bundespolizei, wo auf Fahndungsbildern nach muslimischen 11. September-Terroristen mit arabischen Aussehen gefahndet wird.
Aber seit einiger Zeit gibt es auch deutsche Fritz-Islam-Konvertierte und da kann ein Terrorist auch blaue Augen und blonde arische Haare haben.
Deutsche Terroristen haben womöglich einen Abbau von Vorurteilen gebracht, da früher das Feindbild ein südländisches Aussehen hatte. Dank deutscher Terroristen kann heute jeder ein Feind dieser Gesellschaft sein.

Später sah ich den Grünen Vorsitzenden Cem Özdemir eilig die Bahnhofstreppe runterlaufen. Drei andere Personen mit Aktenkoffern folgten ihn. Ich fragte mich die ganze Zeit, was er in so einer langweiligen bankrotten schmutzigen Stadt wie meiner suchte.
Ein südländischer Passant bestätigte mir mit einem Lacheln, dass ich richtig gesehen hätte.
Er lief ihm hinterher, da er unbedingt mit ihm reden wollte
Ich schickte weitere SMSe, die immer ungeduldiger klangen. Ich rief sie nach 23 Uhr an und sagte ihr auf die Mailbox, dass ich verärgert sei.
Die letzte SMS gegen 23:20 h sendete ich mit dem Inhalt, dass ich mich verarscht fühle.

Dann gab ich die Kontaktierungsversuche an Madam S auf und schreibe jetzt meinen ganzen Ärger in diesen Blog, vielleicht wird sie ja meinen Eintrag lesen und darüber nachdenken wie jemand sich fühlt, der voller guten Willen am Hauptbahnhof steht.
Ich kann von mir behaupten, dass ich nie eine Verabredung sitzen liess, egal wie nervös ich war oder ob sie mir optisch gefiel.

Vor 22 Uhr und kurz danach war ich sehr aufgeregt und gespannt, aber jetzt bestätigt sich mein altes Vorurteil, dass Internetbekannschaften den anderen Menschen nicht ernst nehmen und seine Hoffnungen kaputt machen.
Sie erzählte mir in vielen Telefonaten wie sehr sie sich von ihrer Umgebung von anderen im Stich gelassen fühlte und am Ende liess sie mich im Regen stehen.
Ich wollte ein guter Freund von ihr werden.
Im Moment bin ich echt bedient und ich weiss nicht, ob ich noch einen Versuch starten soll, um sie kennenzulernen.
Meine Erfahrung lehrt mich, dass jemand der einen einmal im Regen stehen lässt, es immer wieder tun wird.
Und blöderweise hatte ich es heute schon intuitiv geahnt, dass sie nicht auftauchen wird.
Mein Bauchgefühl trügt selten, ich sollte öfters auf diesen hören und nicht auf meinen naiven Gutmenschenglauben.

Kontakt: deprifrei@web.de
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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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