Reichen 132 Euro zum Leben?
Meine Gedanken über die Studie von zwei Wissenschaftlern, die 132 Euro Hartz4 ausreichend zum Leben finden. (Wohnkosten und Strom werden extra bezahlt.)
Heute morgen habe ich 2 mal 20 Milligramm meines Antidepressivas geschluckt, was auf meine Depressionen noch keine Auswirkungen hatte.
Dann hatte ich meine Mutter besucht, mit ihr gefrühstückt, über soziale Themen wie Hartz4 diskutiert. Sie meinte, dass ich ja nicht zuwenig Geld haben würde, da sie mich ja unterstützen würde und ich bisher jede Massnahme bekommen habe, um die ich mich bemüht habe.
Da musste ich ihr Recht geben.
Mein Aufregerthema war ja, dass zwei Wirtschaftsforscher 132 Euro ausreichend zum leben für einen Hartz4 Empfänger finden. Heute sind es 351 Euro.
Sie gehen davon aus, dass 2 Euro für Kommunikation ausreichen würden, der heutige Regelsatz liegt bei 30 Euro. Gebrauchtgegenstände werden heute mit 28 Euro vergütet, aber sie wollen es auf magere 7 Euro runterrechnen. Für Freizeit, Kultur und Unterhaltung soll man gar nur einen Euro im Monat ausgeben, was heute noch mit 39 Euro vergütet wird. Von einem Euro kann man sich gerade einen Cappucino bei McDoof leisten, jede Kinokarte kostet mindestens das 7 fache. Die Wissenschaftler wollen auch das Geld für Lebensmittel auf 68 Euro runterkriegen und gehen davon aus, dass die Person nur 170 groß ist und 70 Kilo wiegt und sie keine Süchte wie Alkohol oder Tabak hat oder in meinem Fall Internet.
Ich bin aber 181 groß und wiege gute 101 kg. Vielleicht kommt der eine oder andere auf die Idee mit soviel auf den Rippen geht es dem ja nicht schlecht und ich muss sagen, noch geht es mir auch nicht mies, aber die Betonung liegt auf "noch."
Der heutige Regelsatz liegt bei 351 Euro, was bei den gestiegenen Lebensmittelpreisen mehr als knapp ist.
Von 2 Euro Essen pro Tag müsste ich mir jeden Tag eine Billig-Spaghettitüte bei Plus für 75 Cent kaufen, könnte gerade mal 2-3 Scheiben Brot Essen plus 2-3 Scheiben Schinken. Dann dürfte ich kaum Obst kaufen und schon gar keine teure Milch, obwohl sie wichtig für gesunde Zähne und Knochen ist, wegen dem Calcium. So eine minderwertige Ernährung würde auf Dauer zu Mangelerscheinungen führen. Sicher man könnte auch stattdessen 2 Schipstüten für 59 Cent von Kaufpark kaufen und so den gröbsten Hungerdruck ausweichen.
Oder man könnte zur Tafel laufen, um abgelaufene Lebensmittel zu essen.
Kleidung und Schuhe soll man im Monat schon für 17 Euro kriegen, was die Hälfte des heutigen Regelsatzes ausmacht. Ja, ich hatte schon Billigschuhe für 7 Euro getragen, aber meine Füße taten mir anschliessend weh.
Durch schlechte Füße müsste ich irgendwann ortopädische Schuhe tragen, da ich durch das Einsparen von Hartz4 Leistungen krank geworden wäre.
Komischerweise dürfte ich für Körperpflege ein Euro mehr ausgeben und könnte laut den Wissenschaftlern 14 Euro verjubeln. Auch Verkehr würde sie um 3 Euro höher berechnen, genau 23 Euro.
Maximal sollten Hartz4 Empänger nur 278 Euro bekommen.
Ich würde mir mal wünschen, dass so hochbezahlte Wissenschaftler selbst einige Monate ihre Rezepte ausprobieren würden, da sie am Leben vorbeigehen.
So ein Minimalleben wie sie vorschlagen würden den Menschen den Spass am Leben verderben, vielleicht wollen die Wissenschaftler auch sowas erreichen. Die einen würden jeden minderbezahlen Job annehmen und die anderen würden sich vor Kummer und Sorgen den Strick nehmen und würden aus der Hartz4 Statistik herausfallen. Sowas würde man dann zynischerweise "sozialverträgliches Ableben" nennen. Dann wäre Deutschland wirklich im Turbokapitalismuszeitalter angekommen. Kein sozialschwacher Mensch wie ich, würde dann noch ein Leben führen, der etwas mit Würde zu tun hat.
Viele junge Leute würden kriminell werden und die Sicherheitszäune der Reichen und Schönen würden in die Höhe wachsen.
Wollen die Wissenschaftler so ein Deutschland bewirken?
Ich bin froh, dass ich in einem einigermaßen solidarischen Land lebe, wo die Starken Schultern auch für die Schwachen tragen.
Diskussion über die Linkspartei und wie meine Depris verschwanden
Beim Frühstück diskutierten wir auch, ob ich die Linkspartei unterstützen sollte. Sie meinte, dass sie die Partei zu utopisch und komministisch fände und sie keine klare Lösungen für die Probleme der Menschen hat. Sie meinte, wenn die an der Macht wären, dann würde die Wirtschaft ins Ausland abhauen.
Für mich ist die Linke wichtig, weil sie den Sozialabbau gestoppt hat.
Ich meinte, dass die Grünen früher auch als Utopisten und Träumer verschrien waren, aber schaffen nicht gerade Träumer und Utopisten eine bessere Welt?
Heute reden selbst die USA über Umweltthemen und die Erhaltung der Schöpfung.
Meine Mutter zeigte sich weiter skeptisch und meinte, dass ich auch utopische Ideen hätte, wenn ich davon rede, dass ich Masseur werden will, obwohl ich nicht die Fähigkeiten dazu habe.
Sie wurde etwas ungeduldiger, aber blieb noch recht ruhig.
Später räumte ich noch ihre Wohnung auf und ging um 13 Uhr nach Hause und schluckte die dritte Pille, um meine Depressionen loszuwerden. Zum Glück ging es mir nach ein paar Minuten besser und ich bin jetzt wieder deprifrei.
Heute abend treffe ich mich mit Judit aus dem Internet. Sie arbeitet in einem Brillengeschäft.
Mal sehen wie der Abend mit ihr wird. Sie fragte mich auch per SMS, ob ich auch wirklich komme und ich antwortete "Klaro".
Links zu der 132 Euro-Diskussion:
http://welt.de/welt_print/article2403564/132-Euro-muessen-zum-Leben-reichen.html
http://heise.de/tp/r4/artikel/28/28663/1.html
Kontakt: deprifrei@web.de
By Roman
Heute morgen habe ich 2 mal 20 Milligramm meines Antidepressivas geschluckt, was auf meine Depressionen noch keine Auswirkungen hatte.
Dann hatte ich meine Mutter besucht, mit ihr gefrühstückt, über soziale Themen wie Hartz4 diskutiert. Sie meinte, dass ich ja nicht zuwenig Geld haben würde, da sie mich ja unterstützen würde und ich bisher jede Massnahme bekommen habe, um die ich mich bemüht habe.
Da musste ich ihr Recht geben.
Mein Aufregerthema war ja, dass zwei Wirtschaftsforscher 132 Euro ausreichend zum leben für einen Hartz4 Empfänger finden. Heute sind es 351 Euro.
Sie gehen davon aus, dass 2 Euro für Kommunikation ausreichen würden, der heutige Regelsatz liegt bei 30 Euro. Gebrauchtgegenstände werden heute mit 28 Euro vergütet, aber sie wollen es auf magere 7 Euro runterrechnen. Für Freizeit, Kultur und Unterhaltung soll man gar nur einen Euro im Monat ausgeben, was heute noch mit 39 Euro vergütet wird. Von einem Euro kann man sich gerade einen Cappucino bei McDoof leisten, jede Kinokarte kostet mindestens das 7 fache. Die Wissenschaftler wollen auch das Geld für Lebensmittel auf 68 Euro runterkriegen und gehen davon aus, dass die Person nur 170 groß ist und 70 Kilo wiegt und sie keine Süchte wie Alkohol oder Tabak hat oder in meinem Fall Internet.
Ich bin aber 181 groß und wiege gute 101 kg. Vielleicht kommt der eine oder andere auf die Idee mit soviel auf den Rippen geht es dem ja nicht schlecht und ich muss sagen, noch geht es mir auch nicht mies, aber die Betonung liegt auf "noch."
Der heutige Regelsatz liegt bei 351 Euro, was bei den gestiegenen Lebensmittelpreisen mehr als knapp ist.
Von 2 Euro Essen pro Tag müsste ich mir jeden Tag eine Billig-Spaghettitüte bei Plus für 75 Cent kaufen, könnte gerade mal 2-3 Scheiben Brot Essen plus 2-3 Scheiben Schinken. Dann dürfte ich kaum Obst kaufen und schon gar keine teure Milch, obwohl sie wichtig für gesunde Zähne und Knochen ist, wegen dem Calcium. So eine minderwertige Ernährung würde auf Dauer zu Mangelerscheinungen führen. Sicher man könnte auch stattdessen 2 Schipstüten für 59 Cent von Kaufpark kaufen und so den gröbsten Hungerdruck ausweichen.
Oder man könnte zur Tafel laufen, um abgelaufene Lebensmittel zu essen.
Kleidung und Schuhe soll man im Monat schon für 17 Euro kriegen, was die Hälfte des heutigen Regelsatzes ausmacht. Ja, ich hatte schon Billigschuhe für 7 Euro getragen, aber meine Füße taten mir anschliessend weh.
Durch schlechte Füße müsste ich irgendwann ortopädische Schuhe tragen, da ich durch das Einsparen von Hartz4 Leistungen krank geworden wäre.
Komischerweise dürfte ich für Körperpflege ein Euro mehr ausgeben und könnte laut den Wissenschaftlern 14 Euro verjubeln. Auch Verkehr würde sie um 3 Euro höher berechnen, genau 23 Euro.
Maximal sollten Hartz4 Empänger nur 278 Euro bekommen.
Ich würde mir mal wünschen, dass so hochbezahlte Wissenschaftler selbst einige Monate ihre Rezepte ausprobieren würden, da sie am Leben vorbeigehen.
So ein Minimalleben wie sie vorschlagen würden den Menschen den Spass am Leben verderben, vielleicht wollen die Wissenschaftler auch sowas erreichen. Die einen würden jeden minderbezahlen Job annehmen und die anderen würden sich vor Kummer und Sorgen den Strick nehmen und würden aus der Hartz4 Statistik herausfallen. Sowas würde man dann zynischerweise "sozialverträgliches Ableben" nennen. Dann wäre Deutschland wirklich im Turbokapitalismuszeitalter angekommen. Kein sozialschwacher Mensch wie ich, würde dann noch ein Leben führen, der etwas mit Würde zu tun hat.
Viele junge Leute würden kriminell werden und die Sicherheitszäune der Reichen und Schönen würden in die Höhe wachsen.
Wollen die Wissenschaftler so ein Deutschland bewirken?
Ich bin froh, dass ich in einem einigermaßen solidarischen Land lebe, wo die Starken Schultern auch für die Schwachen tragen.
Diskussion über die Linkspartei und wie meine Depris verschwanden
Beim Frühstück diskutierten wir auch, ob ich die Linkspartei unterstützen sollte. Sie meinte, dass sie die Partei zu utopisch und komministisch fände und sie keine klare Lösungen für die Probleme der Menschen hat. Sie meinte, wenn die an der Macht wären, dann würde die Wirtschaft ins Ausland abhauen.
Für mich ist die Linke wichtig, weil sie den Sozialabbau gestoppt hat.
Ich meinte, dass die Grünen früher auch als Utopisten und Träumer verschrien waren, aber schaffen nicht gerade Träumer und Utopisten eine bessere Welt?
Heute reden selbst die USA über Umweltthemen und die Erhaltung der Schöpfung.
Meine Mutter zeigte sich weiter skeptisch und meinte, dass ich auch utopische Ideen hätte, wenn ich davon rede, dass ich Masseur werden will, obwohl ich nicht die Fähigkeiten dazu habe.
Sie wurde etwas ungeduldiger, aber blieb noch recht ruhig.
Später räumte ich noch ihre Wohnung auf und ging um 13 Uhr nach Hause und schluckte die dritte Pille, um meine Depressionen loszuwerden. Zum Glück ging es mir nach ein paar Minuten besser und ich bin jetzt wieder deprifrei.
Heute abend treffe ich mich mit Judit aus dem Internet. Sie arbeitet in einem Brillengeschäft.
Mal sehen wie der Abend mit ihr wird. Sie fragte mich auch per SMS, ob ich auch wirklich komme und ich antwortete "Klaro".
Links zu der 132 Euro-Diskussion:
http://welt.de/welt_print/article2403564/132-Euro-muessen-zum-Leben-reichen.html
http://heise.de/tp/r4/artikel/28/28663/1.html
Kontakt: deprifrei@web.de
By Roman
deprifrei-leben - 8. Sep, 14:55