13
Mai
2008

Kleine Depri-Achterbahntage

Wie ich mich in die Haare mit meiner Mutter bekam


Seit gut einer Woche haben wir Wetter wie auf Malorca und es scheint Sonne ohne Ende.
Übrigens in Malorca regnet es.
Wenn ich die vergangenen Tage Revue passiere, fällt mir auf, dass meine Gefühle wie auf einer kleinen Achterbahn waren. Mal ging es mir gut bis sehr gut und dann bekam ich wieder nach kurzer Zeit Depressionen.
Meine Mutter wollte, dass ich ihr helfe. Aber irgendwie bekamen wir uns immer in die Haare. Ich putzte den Kellerboden mit irgendeinem betonlöslichen Soße und man merkte, dass die Soße nicht gesund sein kann, da die Hände nach dem Einsatz so komisch brannten. Manchmal passte ich nicht auf und das Lösungsmittel spritzte gegen die weisse Wand. Meine Mutter war wütend. Ihre Stimme wirkte wieder gehetzt und ungeduldig. Sie sagte mir, dass sie jemand anderen einstellen könnte, der die Arbeit genauer und besser macht. Meine Konzentrationsfähigkeit ist leider durch die Krankheit herabgesetzt, aber das sieht sie nur als faule Ausrede an. Sie sagt mir immer Parolen wie "Konzentrier dich!" oder "Übe deine Konzentration"!
Es sind immer die selben mürbenden Floskeln, die mich seit Jahren begleiten.
Anschliessend am abend ging ich noch in das Haus ihrer Vermieterin, wo ich die Wäsche aufhängen sollte. Ich hatte gar keinen Bock. Der Hals war voll, aber ich dackelte wie immer artig zum Keller, wo die Leine hängt. Wir bekamen wieder einen riesigen hässlichen Streit, da ich mich nur unter Druck gesetzt fühlte. Meine Mutter ist nervös, manchmal wird sie aggressiv.
Aber gewiss bin ich in ihrer Anwesenheit genauso unnett und alles schaukelt sich hoch.

Fahndung nach der Liebe - XY sucht....

Die anderen Tage verbrachte ich damit im Internet nach der großen Liebe zu fahnden. Aber natürlich fand ich sie nicht. Ich tauschte zwar Nummern aus, aber fast immer muss man die Ladies anrufen und mit der Zeit wird man dazu zu müde. Sie klingeln z. B. einen an, damit man sie zurückruft. Und ich Idiot rufe sie dann auch an, was mir wieder Geld kostet.
Leider konnte ich es auch nicht lassen, die Flirtline anzurufen, wo 'ne Minute 12 Cent kostet. In ein paar Tagen kommt die Telefonrechnung und ich denke es wird wieder einer dieser überhöhten Super-Gau-Rechnungen sein, die meine Mutter in die Verzweiflung treibt. Sie wird Tränen bekommen und mich auffordern, dass ich das Festnetztelefon abschaffe. Die Einzige Möglichkeit wäre noch die 01805 Nummern zu sperren, um keinen Zugriff auf die Flirtline zu haben.
Manchmal stelle ich mir echt die Frage, was mich auf diese Flirtline seit über 5 Jahren treibt und warum ich davon nicht die Finger lassen kann, obwohl die meisten Ladies dort einen Schaden haben. Ich habe nebenbei bemerkt auch einen. Manche auf dieser Line wollen Taschengeld aufbessern, was übersetzt soviel wie Nuttendienste gegen Geld bedeutet. Einmal sprach ich auf der Mailbox von einen dieser Taschengeldfrauen und sagte ihr, dass ich ihr gerne 2 Euro die Woche bezahle und ich ihr Papa bin, der ihr Taschengeld einteilt. Meist senden sie mir dann 'ne Nachricht mit Schimpfe.

Der Besuch meiner Freundin Daniela und wie Baran zuviel sof und fast sich prügelte

Letzten Freitag hatte ich meine Ex Schulkollegin Daniela getroffen. Mein Freund Baran war dabei, er brachte noch was alkoholisches mit. Ich sah zum ersten mal ihren neuen Freund Jens. Er ist ein Schrank von einem Kerl, mit breiten Schultern, aber kindlichen Augen.
Er ist in der Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten. Er erzählte, dass er mit den Gefangenen auch redet, um Konflikte abzubauen, was seine Kollegen nicht immer tun, die spielen lieber am PC.
Auch hätten sie 5 Lebenslängliche Insassen mit Sicherungsverwahrung, die z. B. Kinder vergewaltigt hatten und umgebracht haben.
Jens ist ein ruhiger Bär, der in sich ruht, aber er meinte im Notfall könnte er auch anders. Dann lächelte er sanft.
Mit der Zeit tranken ich, Baran, Daniela immer mehr. Nur ihr kleiner 17 Jähriger Bruder saß still in der Ecke und sagte kaum was.
Je mehr ich Alkohol ich trank, desto komischer wurde ich.
Ich sage dann solche Sätze wie "Ich liebe euch alle" oder "Du siehst geil aus" oder so ein Quatsch. Auch sagte ich zu Baran, dass ich ihn heiraten würde, wenn er eine Frau wäre. Er lachte sich schlapp. Immerzu mehr Müll laberte ich, je mehr mein Promillespiegel dann stieg.
Wir redeten über Politik, über Ausländer, über dies und das und kurz vor 0 Uhr gingen ich und Baran nach Hause.
Wir stiegen in den Bus ein. Baran begann zu kotzen. Echt peinlich. Er versuchte die Kotze im Mund zu halten, was ihn nicht immer gelang. Der Bus hielt. Er bückte sich aus der Tür und liess die Kotze raus. Er war total besoffen. Dann riefen irgendwelche Leute im Hinterteil ihm was zu, weil er im Bus gekotzt hatte. Zwei gingen nach vorne. Sie wollten aussteigen.
Sie machten Baran an. Baran sagte irgendwas auf türkisch. Sie drohten ihn mit Schlägen. Ich beschwichtigte. Er wollte sich auch prügeln, da er immer streitsüchtiger wurde.
Ich sagte den Typen, dass er besoffen ist und blödsinn labert. Der eine südländisch aussehende Mann sagte mir, wenn er nicht besoffen wäre, dann würde er ihn verprügeln. Die Männer stiegen bei der nächsten Haltestelle aus.
Ich atmete auf.
Baran ging es sehr schlecht, eine weitere Haltestelle später stieg er aus.
Wir liefen.
Er übergab sich wieder.
Seltsamerweise roch seine Kotze kaum, als sei sie perfümiert.
Er torkelte durch die Nacht.
Ich war nur angetrunken.
Wir liefen zur nächsten Bushaltestelle, um zum Bahnhof zu gelangen.
An der Haltestelle war eine Gruppe von Jugendlichen.
Ein schwarzer Jugendlicher stierte immer.
Baran liess sich provozieren.
Und wieder musste ich die Sache beruhigen, damit daraus keine Prügelei entsteht.
Wenn Baran trinkt wird er irgendwie anders. Normalerweise ist er ausgeglichen und bei Alkohol wird er streitsüchtig und will mit den Leuten alles ausduiskutieren.
Dem jungen Mann begann er auch anzufassen. Ich musste Baran zurückhalten. Zum Glück reagierten die anderen Kollegen ruhig und brachten den Schwarzen weg.
Wir fuhren mit dem nächsten Bus.
Wieder stieg Baran aus.
Dann legte er sich mitten auf die Straße und schlief ein.
Ich weckte ihn.
Es war 1 Uhr nachts und ich war genervt.
Der erste Taxi wollte uns nicht aufnehmen, aber der zweite.
Wir fuhren zu ihm.
Vor der Haustür trafen wir seeine WG-Kollegin und ihren Freund. Ich laberte wie ein Wasserfall. Irgendein Idiot rief mich mitten in der Nacht an und sagte mir, dass ich in 2 Stunden und 34 Minuten sterben werde. Die monotone Jungenstimme wurde durch eine tickende Uhr unterstützt. Ich lachte den Idioten aus, der sogar meinen Namen kannte. Ich legte auf. Und wieder rief er an. Der Freund der WG-Kollegin drohte ihn mit schlägen. Und er rief wieder an. Wir saßen alle um den Tisch meiner WG-Kollegin.
20 Min später gegen 2 Uhr nachts lief ich mit ihren Freund runter. Der Rastahaaretyp erzählte mir, dass er in einer Band Musik macht und damit seinen Lebensunterhalt verdient. Ich fand, dass ziemlich cool.
Dann veraschiedeten wir uns.
Ein Tag später rief mich Baran ein paar mal auf mein Handy an.
Ich rief ihn auf seinem Haustelefon zurück.
Er sagte mir, dass er sich Sorgen gemacht hätte, ob ich gut zuhause angekomme wäre.
Ich sagte, dass alles ok verlief.
Und ich sagte ihm, dass mich sein Verhalten in jener Nacht aufregte, als er so streitsüchtig war.
Er fand das vollkommen ok und meinte, dass er das öfters habe. Komisch ein intelligenter Mann wie er, der studiert hat, macht so einen Blödsinn!
Da könnte mir der Kragen platzen!
So dummes Verhalten traue ich Südländerproleten im Alter von 14 bis 20 zu, die mich vor über einem Jahr zusammenschlagen wollten. Oder irgendwelchen hirnverbrannten Nazis, die Jagd auf Ausländer machen.
Irgendwie muss ich in Zukunft aufpassen, dass ich mit Baran nicht soviel trinke.
Baran meinte ein paar Tage später, dass der Freund von der WG-Kollegin mich komisch fand, ich labere zuviel. Halt Alk, da sind Leute eh immer anders.
Nüchtern ist Baran ja auch ein dufter Typ.
Wobei, wenn ich genau überlege, labere ich auch nüchtern viel, vielleicht nur kontrollierter, um die Leute mit meinen Wörter-Tsunami nicht zu überrollen. *g*

Kontakt: deprifrei@web.de
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Lebe glücklich! Ein Blog über das Leben mit Depressionen und Internetsucht. Ein junger Mann (38) schreibt über seine Erfahrungen mit Vorurteilen und Einsamkeit. Rechte bei Deprifrei.de

Die Depression kann mit einer in schwarz gekleideten Dame verglichen werden. Wenn sie kommt, so weise sie nicht weg, sondern bitte sie zu Tisch als Gast und höre, was sie Dir zu sagen hat. C.G. Jung Mehr Informationen zu meinem Blog www.depri-blog.de.tl

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