Gespräch bei der ARGE (Sozialamt) über Perspektiven meiner beruflichen Laufbahn.
Heute hatte ich ein Gespräch mit einer Frau von der ARGE (Sozialamt).
Kurz bevor ich reingelassen wurde schimpfte ein Hartz4 Empfänger über einen Mitarbeiter der ARGE. Er hatte zwei Kinder dabei. Der Mitarbeiter hatte Schiss bekommen und wollte die Polizei rufen, weil er die Hand gehoben hatte. Er sagte, dass er vor den Kindern niemanden hauen würde und er endlich wissen wollte, warum er kein Geld bekommt.
Er tobte vor Wut. Ich meinte zu ihm, wenn sie die Hand heben, dann hat er bestimmt schon schlechte Erfahrungen gemacht.
Er lachte.
Manche der ARGE Mitarbeiter sind auch sehr unfreundlich, zum Glück nicht alle.
Dann wurde ich reingebeten.
Die Frau hatte eine leise freundliche Stimme. Sie war so um die 50 Jahre alt mit Brille und gefärbten Haaren ausgestattet.
Sie sagte zu mir, dass sie jeden neuen Kunden einladen würde.
Ich war ja umgezogen und bin jetzt in einem anderen ARGE-Bezirk.
Sie wollte mit mir über meine berufliche Situation sprechen.
Sie schaute meinen Daten an.
Sie fragte mich wie lange ich, welche Schule besucht habe.
Ich sagte ihr von 1989 bis 1995 besuchte ich die Gesamtschule und hatte dort den Hauptschulabschluss erworben.
Von 1995 bis 1998 Berufskolleg Kothen Fachrichtung Gestaltung, wo ich die Mittlere Reife erworben hatte.
Mein Notendurchschnitt lag in den Schulen immer bei etwa 3.
Sie meinte, dass das doch nicht so schlecht klingen würde und viele die bei ihr vorstellig werden, nicht einmal den Hauptschulabschluss haben.
Sie fragte mich, woher die vielen Lücken kämen.
Ich sagte ihr, dass ich leider meine Ausbildung wegen meiner depressiven Erkrankung verloren hatte.
Sie sagte zu mir, dass sie es sehr schade findet, dass so ein kluger Mensch wie ich, durch diese psychische Erkrankung in den letzten 8 Jahren nicht vorwärts kam. Ausserdem hätten heute 25 Prozent der Bevölkerung Depressionen.
Sie fragte mich auch wie es mir zur Zeit ginge. Ich sagte ihr, dass es mir im Moment wieder besser ginge, da ein Freund von mir, in meine Stadt gezogen ist und auch die Medikamente wirken.
Sie fragte mich, ob ich im Pflegebereich etwas machen will.
Ich sagte zu ihr, dass ich mir das mittlerweile nicht mehr vorstellen könnte. Sie meinte auch, dass das ein körperlich und psychisch anstrengender Job wäre.
Sie guckte auf ihren PC.
Ich sagte ihr, dass ich gerne einen Ein-Euro-Job im Bürobereich machen will.
Sie fragte mich, ob ich fit am PC bin.
Ich denke ja.
Sie sagte zu mir, dass diese Jobs 6 bis 12 Monate dauernd, man bis zu 180 Euro dazu verdienen könnte plus Ticket.
Ausserdem würde man auch auch im Bürobereich weitergebildet.
Es gebe verschiedene Angebote bei der Caritas in Richtung Öffentlichkeitsarbeit oder bei der Börse oder beim TIC-Theater.
30 Stunden müsste man arbeiten.
Sie fragte mich noch, wann ich denn meinen Klinikaufenthalt habe. Ich sagte ihr, ich denke innerhalb der nächsten 4 Wochen und 6 bis 8 Wochen dauert ein Aufenthalt dort.
Sie meinte zu mir, dass ich mich melden sollte, wenn ich den Termin wissen würde.
Ausserdem könnte ich ja eine nette Bayrin anlachen. (In Bayern wird ja meine Klinik sein.)
Ich lachte und sagte ihr, dass sie dann ja einen Kunden weniger hätte, wenn ich in Bayern wäre.
So war es nicht gemeint, meinte sie.
Wir wollen ja jeden helfen.
Sie kam mir jedenfalls nicht wie ein Stein vor wie so manche Mitarbeiter.
Sie meinte auch, dass man sehen kann, was man machen könnte, wegen meinem Ausbildungswunsch.
Normalerweise wäre mit 24/25 Schluss mit der Förderung, aber in Anbetracht meiner besonderen Umstände.
Ich habe ja auch noch eine weitere Möglichkeit über die Arbeitsagentur über deren Rehaabteilung einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
Sie meinte, dass ihr gefallen würde, dass ich was schaffen will und sicher sich dann Wege für mich öffnen würden.
Nach einer halben Stunde gegen 10 Uhr verabschiedeten wir uns.
Das Gespräch hinterliess auf mich einen guten Eindruck, immerhin jemand die andere Menschen aufbaut, anstatt sie zu demoralisieren wie es mein Vater mit mir immer tut.
Ich habe jetzt auch wieder einen Plan, was ich schaffen will.
Ich will auf jeden Fall mich in der Klinik am Ammersee seelisch weiter stabilisieren.
Nach dem Klinikaufenthalt will ich mir den Ein-Euro-Job im Bürobereich holen.
Anschliessend nach einem Jahr will ich direkt eine Ausbildung anfangen.
Wichtig ist, dass ich keine langen Zeitlücken mehr habe, wo ich nichts zu tun habe und dadurch in meine depressive Muster zurückfalle.
Ich brauche soziale Kontakte, die man ja hauptsächlich durch die Arbeit bzw. eine Ausbildung erhält.
Ausserdem will ich mich nicht mehr länger fertig machen, was ich in all den Jahren alles nicht geschafft habe.
Nur das "Jetzt" zählt.
Ohne diese blöde Krankheit hätte ich längst eine Ausbildung geschafft und würde meine Brötchen alleine verdienen, ohne von diesem Arbeitslosengeld 2 abhängig zu sein.
Mein Traum wäre es irgendwann vielleicht bei einer Menschenrechtsorganisation oder bei einer carativen Organisation wie der Caritas im Bereich Öffentlichkeitsarbeit mitzuwirken.
Gut labern und schreiben kann ich ja.
Das Wichtigste ist jedoch nette Kollegen zu haben und sein eigenes Geld zu verdienen, da dies zu einem gesunden Selbstwert gehört.
Manchmal bin ich etwas wütend darüber, wenn wie bei Maischberger in Fernsehen Hart4 Bezieher gezeigt werden, die nicht arbeiten wollen und anscheinend glücklich sind.
Wenn man aber genauer hinsieht wirken diese Personen nicht glücklich. Sie haben sich nur selbst aufgegeben und reden sich ein, dass sie eh keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Anschliessend legen sie sich dann in die soziale Hängematte.
Meine positiveren Gefühle hängen sicher auch mit dem besseren Wetter zusammen, der Frühling streckt so langsam seine Fühler aus.
Ausserdem will ich mir nicht mehr einreden, dass ich etwas nicht kann, vielleicht dauert es nur ein wenig länger bis ich es kann.
In der Vergangenheit wie ich es auch in früheren Tagebucheinträgen erwähnt habe, wollte ich immer zuviel auf einmal und fiel damit auf die Nase.
Ausserdem habe ich meine eigenen Stärken und Schwächen schlecht analysiert und wollte unbedingt im sozialen Bereich arbeiten, obwohl mich das überfordert.
Mit 30 Jahren sollte man schlauer sein, die Twens sind vorbei!
Vielleicht hatte auch früher der "Ich will..." Satz gefehlt.
Kontakt: deprifrei@web.de
http://depressionen.de.tl
Kurz bevor ich reingelassen wurde schimpfte ein Hartz4 Empfänger über einen Mitarbeiter der ARGE. Er hatte zwei Kinder dabei. Der Mitarbeiter hatte Schiss bekommen und wollte die Polizei rufen, weil er die Hand gehoben hatte. Er sagte, dass er vor den Kindern niemanden hauen würde und er endlich wissen wollte, warum er kein Geld bekommt.
Er tobte vor Wut. Ich meinte zu ihm, wenn sie die Hand heben, dann hat er bestimmt schon schlechte Erfahrungen gemacht.
Er lachte.
Manche der ARGE Mitarbeiter sind auch sehr unfreundlich, zum Glück nicht alle.
Dann wurde ich reingebeten.
Die Frau hatte eine leise freundliche Stimme. Sie war so um die 50 Jahre alt mit Brille und gefärbten Haaren ausgestattet.
Sie sagte zu mir, dass sie jeden neuen Kunden einladen würde.
Ich war ja umgezogen und bin jetzt in einem anderen ARGE-Bezirk.
Sie wollte mit mir über meine berufliche Situation sprechen.
Sie schaute meinen Daten an.
Sie fragte mich wie lange ich, welche Schule besucht habe.
Ich sagte ihr von 1989 bis 1995 besuchte ich die Gesamtschule und hatte dort den Hauptschulabschluss erworben.
Von 1995 bis 1998 Berufskolleg Kothen Fachrichtung Gestaltung, wo ich die Mittlere Reife erworben hatte.
Mein Notendurchschnitt lag in den Schulen immer bei etwa 3.
Sie meinte, dass das doch nicht so schlecht klingen würde und viele die bei ihr vorstellig werden, nicht einmal den Hauptschulabschluss haben.
Sie fragte mich, woher die vielen Lücken kämen.
Ich sagte ihr, dass ich leider meine Ausbildung wegen meiner depressiven Erkrankung verloren hatte.
Sie sagte zu mir, dass sie es sehr schade findet, dass so ein kluger Mensch wie ich, durch diese psychische Erkrankung in den letzten 8 Jahren nicht vorwärts kam. Ausserdem hätten heute 25 Prozent der Bevölkerung Depressionen.
Sie fragte mich auch wie es mir zur Zeit ginge. Ich sagte ihr, dass es mir im Moment wieder besser ginge, da ein Freund von mir, in meine Stadt gezogen ist und auch die Medikamente wirken.
Sie fragte mich, ob ich im Pflegebereich etwas machen will.
Ich sagte zu ihr, dass ich mir das mittlerweile nicht mehr vorstellen könnte. Sie meinte auch, dass das ein körperlich und psychisch anstrengender Job wäre.
Sie guckte auf ihren PC.
Ich sagte ihr, dass ich gerne einen Ein-Euro-Job im Bürobereich machen will.
Sie fragte mich, ob ich fit am PC bin.
Ich denke ja.
Sie sagte zu mir, dass diese Jobs 6 bis 12 Monate dauernd, man bis zu 180 Euro dazu verdienen könnte plus Ticket.
Ausserdem würde man auch auch im Bürobereich weitergebildet.
Es gebe verschiedene Angebote bei der Caritas in Richtung Öffentlichkeitsarbeit oder bei der Börse oder beim TIC-Theater.
30 Stunden müsste man arbeiten.
Sie fragte mich noch, wann ich denn meinen Klinikaufenthalt habe. Ich sagte ihr, ich denke innerhalb der nächsten 4 Wochen und 6 bis 8 Wochen dauert ein Aufenthalt dort.
Sie meinte zu mir, dass ich mich melden sollte, wenn ich den Termin wissen würde.
Ausserdem könnte ich ja eine nette Bayrin anlachen. (In Bayern wird ja meine Klinik sein.)
Ich lachte und sagte ihr, dass sie dann ja einen Kunden weniger hätte, wenn ich in Bayern wäre.
So war es nicht gemeint, meinte sie.
Wir wollen ja jeden helfen.
Sie kam mir jedenfalls nicht wie ein Stein vor wie so manche Mitarbeiter.
Sie meinte auch, dass man sehen kann, was man machen könnte, wegen meinem Ausbildungswunsch.
Normalerweise wäre mit 24/25 Schluss mit der Förderung, aber in Anbetracht meiner besonderen Umstände.
Ich habe ja auch noch eine weitere Möglichkeit über die Arbeitsagentur über deren Rehaabteilung einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
Sie meinte, dass ihr gefallen würde, dass ich was schaffen will und sicher sich dann Wege für mich öffnen würden.
Nach einer halben Stunde gegen 10 Uhr verabschiedeten wir uns.
Das Gespräch hinterliess auf mich einen guten Eindruck, immerhin jemand die andere Menschen aufbaut, anstatt sie zu demoralisieren wie es mein Vater mit mir immer tut.
Ich habe jetzt auch wieder einen Plan, was ich schaffen will.
Ich will auf jeden Fall mich in der Klinik am Ammersee seelisch weiter stabilisieren.
Nach dem Klinikaufenthalt will ich mir den Ein-Euro-Job im Bürobereich holen.
Anschliessend nach einem Jahr will ich direkt eine Ausbildung anfangen.
Wichtig ist, dass ich keine langen Zeitlücken mehr habe, wo ich nichts zu tun habe und dadurch in meine depressive Muster zurückfalle.
Ich brauche soziale Kontakte, die man ja hauptsächlich durch die Arbeit bzw. eine Ausbildung erhält.
Ausserdem will ich mich nicht mehr länger fertig machen, was ich in all den Jahren alles nicht geschafft habe.
Nur das "Jetzt" zählt.
Ohne diese blöde Krankheit hätte ich längst eine Ausbildung geschafft und würde meine Brötchen alleine verdienen, ohne von diesem Arbeitslosengeld 2 abhängig zu sein.
Mein Traum wäre es irgendwann vielleicht bei einer Menschenrechtsorganisation oder bei einer carativen Organisation wie der Caritas im Bereich Öffentlichkeitsarbeit mitzuwirken.
Gut labern und schreiben kann ich ja.
Das Wichtigste ist jedoch nette Kollegen zu haben und sein eigenes Geld zu verdienen, da dies zu einem gesunden Selbstwert gehört.
Manchmal bin ich etwas wütend darüber, wenn wie bei Maischberger in Fernsehen Hart4 Bezieher gezeigt werden, die nicht arbeiten wollen und anscheinend glücklich sind.
Wenn man aber genauer hinsieht wirken diese Personen nicht glücklich. Sie haben sich nur selbst aufgegeben und reden sich ein, dass sie eh keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Anschliessend legen sie sich dann in die soziale Hängematte.
Meine positiveren Gefühle hängen sicher auch mit dem besseren Wetter zusammen, der Frühling streckt so langsam seine Fühler aus.
Ausserdem will ich mir nicht mehr einreden, dass ich etwas nicht kann, vielleicht dauert es nur ein wenig länger bis ich es kann.
In der Vergangenheit wie ich es auch in früheren Tagebucheinträgen erwähnt habe, wollte ich immer zuviel auf einmal und fiel damit auf die Nase.
Ausserdem habe ich meine eigenen Stärken und Schwächen schlecht analysiert und wollte unbedingt im sozialen Bereich arbeiten, obwohl mich das überfordert.
Mit 30 Jahren sollte man schlauer sein, die Twens sind vorbei!
Vielleicht hatte auch früher der "Ich will..." Satz gefehlt.
Kontakt: deprifrei@web.de
http://depressionen.de.tl
deprifrei-leben - 7. Apr, 10:29