Ich habe mich heute 6 Stunden im Netz verloren, was 6 Euro Gewinn für das Internetcafe macht.
Irgendwie brauche ich einige Tage Pause von dieser Chatwelt.
Ich ärgere mich einfach, dass ich nicht Schluss machen kann, obwohl ich keine Lust mehr habe und mir der Arm vom vielen tippen weh tut.
deprifrei-leben - 14. Feb, 18:05
Gestern erzählte ich meiner Mutter von der Panik, nix in diesem Leben zu schaffen. Manchmal habe ich davor Schiss bis zu meinem Lebensende nur mit meinen psychischen Problemen beschäftigt zu sein und diese minimale Unterstützung vom Staat zu bekommen, die gerade mein Überleben sichert. Niemand muss in diesem Land verhungern, aber ich glaube der grösste Hunger den die Menschen verspüren, ist der Hunger nach Familie, nach Freunden, nach einer Arbeitstelle mit netten Kollegen und all das ist heute oft nicht vorhanden. Ich kenne diesen Hunger auch und dieser Hunger ist viel schlimmer, als das Problem mit den Geldsorgen.
Dann lese ich im Videotext von einem 58 Jährigen Mann, der auf einem Jägerhochsitz vor 2 Monaten verhungerte und all seine Verzweiflung in einem Tagebuch festhielt, dass er einsam sei und er kein Kontakt zu seiner Familie hatte. Niemand hatte ihn vermisst, wie geht sowas?
Solche Geschichten lassen meine Blutbahnen gefrieren. Ich versteh ehrlich gesagt nicht wie die Menschen einander so vergessen können. Mein Vater hat sich auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr bei mir gemeldet.
Gut zwei Freunde melden sich regelmässig bei mir, die Nati und Sebastian. Sie rufen auch auf mein Handy an, was mit mir los sei und ob es mir gut geht. Aber Nadine vergisst mich und viele andre auch. Es gibt ja den Spruch: Aus den Augen, aus dem Sinn!! Ob das ein typischer Spruch für die westliche Welt ist?
Geht es in anderen Ländern nicht viel herzlicher und wärmer zu?
Haben wir unser Augenmerk nur auf wirtschaftliche Daten gelegt?
Der König vom kleinem Himalaya Staat Buthan sagte einmal den weisen Satz, dass für ihn, dass Bruttosozialglück seiner Untertanen viel wichtiger sei, als das Bruttosozialprodukt.
Meine Mutter meinte zu meiner Angst, dass ich nix schaffe, dass ich von Schritt zu Schritt denken sollte und jetzt daran denken sollte, was ich mache, bis ich in diese Klinik komme. Recht hat sie, ich gucke oft sehr weit in die Zukunft und vergesse dabei, mein jetziges Dasein zu verändern.
deprifrei-leben - 14. Feb, 13:15
Manchmal frage ich mich, warum ich bestimmte Dinge vor mir herschiebe, obwohl ich weiss, dass das nur die Sache schlimmer macht. Ich muss zwei Stromrechnungen von den WSW (Wuppertaler Stadt Werke) bezahlen und das sind über 130 Euro und ich warte immer noch, dass die ARGE mir das Geld für meine Heizung überweist.
Meine Mutter wird bei der Vorstellung wahnsinnig, dass ich die Rechnungen nicht bezahlt habe und erzählt mir, dass die WSW meine Stromverbindung kappen wird und der Wiederanschluss 400 Euro kostet.
Obwohl es mir heute recht gut geht, bin ich sehr träge, um meine Probleme loszuwerden. Vielleicht liebe ich auch Probleme, weil ohne Probleme mein Leben viel zu langweilig wäre.
Das Wette sieht aus wie eine graue Maus.
Gestern Abend drückte ich meine Mitesser vor dem Spiegel aus und dann dachte ich, was für ein schöner Junge ich doch sei.
Anschliessend schlief ich ein.
deprifrei-leben - 14. Feb, 13:05
Ich merke wieder, dass ich ruhiger werde und die Wut so langsam wegbröckelt. Gestern habe ich meiner Mutter wieder beim tragen von schweren Dingen geholfen und wenn man sich auspowert, wird man ruhiger und die Wut lässt nach. Bei dem Tragen der schweren Blumenvasen, muss man auch nicht viel diskutieren, anders als beim streichen der Wände. Heute muss ich noch eine Venusskulptur ohne Arme in ihre neue Wohnung tragen und dieser zierliche Frauenkoloss wiegt eine ganze Menge!!
Gestern habe ich die Gewichtswage manipuliert, um mein Traumgewicht nach Jahren wieder zu sehen. Das Ziffernblatt geht von 0 bis 160 Kilo, ich habe den Zeiger auf minus 20 gestellt und dann zeigte die Waage 83 kg. Das war ein tolles Gefühl! Meine Mutter, Jola lachten.
Maschek gehts zum Glück wieder viel besser, er musste ins Krankenhaus und ging wieder nach Hause. Dank der Europäischen Union, muss er sich nicht mehr Extra für das Ausland krankenversichern, das Gleiche gilt auch für mich. Auch sind die Grenzbäume verschwunden und nur noch mobile Einsatzkräfte von der Bundespolizei kontrollieren, ob jemand Ziggaretten aus Polen geschmugelt hat oder sonstwas. Früher hiess die Bundespolizei Bundesgrenzschutz.
Die neue Zeit erfindet neue Namen.
deprifrei-leben - 14. Feb, 12:41